Sonntag, 30. Mai 2010

Biedermann und Brandstifter

oder wenn ich mal traurig sein will, dann trink ich diesen Korn...

Olaf Wüstenhagen hatte im Bartender Labor schon von diesem Korn berichtet,
ehrlich gesagt, ich kann mich seiner Begeisterung nicht so wirklich anschliessen. Ich ging durchaus skeptisch an die Sache heran, aber war auch bereit mich positiv überraschen zu lassen; eine positive Überraschung wurde es aber leider keineswegs.
7-fach destilliert soll dieser Korn sein und irgendwo bei diesem zigfachen destillieren hat er wohl auch seine Seele verloren und sein Herz ist ein streng metallischer Ton im Gaumen.


Pur hat er mir gar nicht zugesagt, eine unangenehme Nase und kein schöner Nachhall, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, doch auch mein Tasting-Kollege aus der Industrie fand das Produkt extrem fad. Je länger er im Glas stand desto unangenehmer wurde er, zum Schluss roch er wie eine leicht rostende Metallarbeitsplatte Wir beide ärgerten uns über diese vergebene Chance einem ehrlichen Destillat wie dem Korn eine neue Chance auf dem Markt zugeben.

Die Signature-Drink-Empfehlung auf der Rückseite der Flasche gibt auch nicht wirklich was her, gegenüber Rharbarbernektar (wahrscheinlich damit gemeint, da reiner Rhabarbersaft doch sehr sauer ist) dürften es ruhig 4 cl vom Brandstifter sein und vielleicht ein wenig Limette und ein Schuss Soda.
Mein Fazit:
Produkt mit einem lustigen Gimmick versehen (aus dem Deckel der Flasche sollte ein Tuch heraushängen), so das der Brandstifter ein wenig an einen Molotow-Cocktail erinnert. Signature-Drink ein wenig ändern und 1.Mai nennen. Ab damit in den Einzelhandel und die Souvenir-Läden, so manch Berliner Kneipe würde ihn sich dann bestimmt dekorativ ins Backbord stellen...

1 Kommentar:

  1. Hallo Mike,
    mit großem Interesse habe ich Deinen Post gelesen.
    So richtig begeistert war ich von diesem Korn nicht wirklich. Wie ich bereits schrieb, war ich hier wohl nicht kritisch genug.
    Ich Fand den Brandstifter aber auch nicht grottenschlecht.
    Wollte nur eine Alternative zu Das Korn vorstellen um den Korn Endgültig aus der "Kneipenecke" zu holen.
    Das Korn reißt mich aber auch nicht wirklich vom Hocker. Sie haben auf Grund ihrer cleveren Vermarktungs Strategie wie Hochglanzanzeigen und nicht zuletzt durch die Form der Flasche neue Kunden (selbst Bartender) für sich gewinnen können.
    Mein Favorit, wenn es um Korn geht, ist der Bure-Korn. Den kennst Du bestimmt aber auch.

    Vielleicht gefällt dir wenigsten die nächste GSA Spirituose, die ich im Juni vorstelle. Bis dahin verbleibe ich als neugiereiger Gastronom-Leser und Grüße aus Hamburg.
    Olaf
    P.S. Das mit dem Tuch wäre wirklich eine Idee über die der Hersteller nachdenken sollte...

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