Dienstag, 31. März 2009

Horrormeldungen, ueber Horrormeldungen

zuweilen macht sich der Gedanke breit das Objekt ist verflucht

Schwer angeschlagen von der Tanqueray Ten Veranstaltung und der davon resultierenden Erkaeltung schleppte ich mich eher so durch die vergangene Woche. Sagte die meisten Termine ab um erstmal wieder ein wenig gesuender zu werden und so war der Freitag mein erster richtiger Tag im Barobjekt wieder. Dirk und ich trafen uns dort um die Farbwahl fuer die Wand zu klaeren, der Boden ist nun fertig gebeizt und lackiert und nun soll es schnell weitergehen. Seltsamerweise geht das Deckenlicht im Objekt nicht, aber solche Kleinigkeiten regen uns schon lange nicht mehr auf. Aergerlicher das auch die Therme mal wieder ihren Geist aufgegeben hat und nun auch noch wie wild tropft, ein Anruf bei der Hausverwaltung und denen ist klar hier muss mal wieder der Notdienst ran.
Samstag 9.00 Uhr ist der Termin, ich nehme Dirk den Termin ab, damit er den Samstag mal mit seiner Lebensabschnittsverbesserin morgens gemuetlich verbringen kann.
Samstag erreiche ich leicht verspätet das Objekt, der Installateur wartet bereits, er untersucht die generalueberholte Therme und erkennt das Ueberlaufventil als schadhaft. Doch die Reparatur erweist sich als uneffektiv, es tropft weiter...
Wenige Minuten spaeter ist der wahre Schuldige gefunden, es tropft vom Stromkabel her. Ja angeblich fliesst Strom ja, aber das kann ich mir nun nicht als Schadensursache erklaeren, der Installateur wiederum hat seine Erklaerung sofort parat und versaut mir damit das Wochenende richtig. Es tropft strenggenommen von der Wohnung ueber uns und ort ist der Verursacher zu suchen. Jenseits der Legalitaet begebe ich mich in die verschlossene, aber seit langem leerstehende Wohnung ueber unserem Objekt. Der gesamte Badezimmerfussboden steht unter Wasser und der Installateur baut auf mit den folgenden Worten:
"Na, der Rest vom Wasserschaden steckt wohl noch in der Decke. Da werden sie viel Spass noch mit haben, bis der Schaden richtig ausgetrocknet ist das kann dauern!"
In diversen Gedankenspielen laufe ich Amok, ramme mit einem Bulldozer die Hausverwaltung,... ... ...
Der Installateur geht da er nichts weiter machen kann, es kommt noch der Elektriker, aber der will an so eine durchnaesste Elektrik keineswegs ran. Stunden vergehen und mir wird klar die Eroeffnung verschiebt sich mal wieder.

Freitag, 27. März 2009

and the winner is:

Bar Lebensstern,
aber Spass hatte wohl alle...


Das Tanqueray Ten Barevent ist vorbei und laut der vielen Rückmeldungen hatte es wohl allen Beteiligten viel Spass gemacht und sie haben es richtig genossen.
Das freut Peter, Alexander und mich ganz besonders, denn genau so soll es sein.
Ein Event als Berliner-Szenetreffen das sich gern auch in andere Städte weiterverpflanzen soll. Ein Abend von Bartendern für Bartender, ein Abend an dem einfach mal Zeit zum quatschen und kennenlernen sein sollte. Wo die jungen Wilden mal die Altstars treffen und wo mal Zeit ist zu erfahren, was ausser dem eigenen Geschäft noch so alles gemacht wird oder auch passiert ist.
Mich hat es besonders gefreut das so viele Bars vorbeigekommen sind, einfach um mal zu schauen was sie vielleicht beim letzten Mal alles verpasst haben.
Toll finde ich es das die Duke-Bar aus Köpenick die Gastgeberrolle für das nächste mal übernommen hat, so kriegt das ganze einen gewissen Tourcharakter und ich bin gespannt was sich die beiden Dukes einfallen lassen.
Also alles in allem ein sehr schöner Abend und Gratulation nochmals an die Sieger...

es war mir ein Fest!!!

Dienstag, 24. März 2009

Ich hoffe es hat euch gefallen,

vielen Dank fuer euer reichhaltiges Erscheinen

Ich war begeistert von der Freude und der Begeisterung, die ihr diesem Event habt entgegenkommen lassen. Besonders hat es mich gefreut einerseits viele Gesichter vom letzten Mal zu sehen, aber auch ganz neue Bars und deren Bartender zu entdecken.
Es war mir ein Fest und nochmals herzlichen Dank an euch alle...


DANKE
DANKE
DANKE

Montag, 23. März 2009

Hoffentlich klappt alles,

oder so langsam macht sich die Aufregung breit

Heute ist es endlich soweit, wir (Lebensstern & Triobar) veranstalten das zweite Tanqueray Ten Bartender Event und hoffentlich kommt ihr alle in bester Laune.
Peter, Alexander und ich haben lange gegruebelt und haben uns fuer das allseits bekannte Spiel aus unseren Jugendtagen entschieden: FLASCHENDREHEN
Also packt ein eure Pfandsachen oder auch heraus mit der dunklen Wahrheit ;-)
Lasst euch ueberraschen und verbringt einen vergnuegten Abend bei uns und mit euren Kollegen aus der vielleicht schoensten Stadt der Welt (zumindest im Sommer)...

Fuer Getraenke ist ausreichend gesorgt und dafuer auch mal herzlichen Dank an:
FENTIMANS,
TANQUERAY TEN,
und dem LEBENSSTERN,...


Danke an alle die es ermoeglicht haben, das zum zweiten Mal nun sich Berlins Bartender in bester Laune zusammenfinden und sich besser kennenlernen koennen.

Lasst die Spiele beginnen...
;-)

Sonntag, 22. März 2009

Du hast es gut...

oder du weisst nicht wirklich wieviel ich arbeite

Ich treffe einen Kollegen auf einer Messe,
er fragt mich, wann ich heute meine Bar offen haette. Ich erklaere ihm, das ich die Bar heute nicht offen habe und sie auch nur an 10-12 Terminen im Monat aufmache und dann auch nur mit vorheriger Reservierung Gaeste reinlasse.
Er grinst mich an, aber merkt dann doch schnell, das ich da keinen Witz gemacht habe. Er ist verwundert und schliesslich lacht er mich an und sagt folgenden Satz:
So gut wie du haette ich es auch gern!
Er stellt mir noch 2-3 Fragen bezueglich einiger alten Spirituosen und Rezepte, erkundigt sich nach diversen Bezugsquellen von seltenen Spirituosen und will noch ein gutes dutzend Barempfehlungen haben. Dann geht er weiter und wuenscht mir noch viel Glueck weiterhin. Er ist dort auf dieser Messe Besucher, aber ich arbeite dort. Er geht zum naechsten Stand und ich grueble noch ein wenig ueber seine Worte...
So gut wie du haette ich es auch gern!
Ja, wirklich? Bist du dir da ganz sicher?
Moechtest du auch gern freier Unternehmer sein?
Willst du dich auch um alle Auftraege selbst kuemmern muessen?
Nur weil man an nur 10-12 Terminen im Monat in der Bar arbeitet, bedeutet das keineswegs das man nur 10-12 Tage arbeitet. Meine Arbeitstage sind lang und voll mit Terminen und auch 16-18 Stunden Arbeit pro Tag nicht sonderlich selten.
Viele was ich tue sieht man halt nicht direkt, aber seltene und alte Spirituosen klopfen nicht an der Tuer und bitten um Einlass. Ich habe mehr als genug zu tun und so geht es vielen Gastronomen, unser Beruf laesst sich nun mal nicht auf die reinen Oeffnungszeiten runterrechnen. Das eine Bar gut laeuft erfordert sehr viel Arbeit im Hintergrund und oftmals haengt man mehr am PC, Telefon und Schreibtisch als einem lieb ist.

Samstag, 21. März 2009

Das 2. Tanqueray Barevent


von Bartendern fuer Bartender
Am Montag wird es wieder soweit sein:
Die Berliner Barszene ist eingeladen sich zu amuesieren,
einen netten Abend zu erleben, der ganz im Zeichen des sich kennenlernen steht.
Egal ob Hotelbar, Designerbar, Minibar, Clubbar oder Cocktailbar wichtig soll nur das kennenlernen sein. Berlin ist so eine grosse Stadt, da kann man schon mal ein wenig Orientierung gebrauchen. Wer arbeitet wo, was macht die Bar x so ganz anders als die Bar Z und wer ist neu in der Stadt, aber wer versorgt seit jeher die Barflies mit Getraenken. Damit das sich beschnuppern einfacher wird, sorgen der Lebensstern und die Triobar fuer Brot und Spiele alias Drinks und eine neue Sportart. So einen Abend zu gestalten kostet neben einer Unmenge an Nerven, vor allem aber auch einiges an Geld, daher gilt hier mein besonderer Dank: Alexander Scanlan von Diageo,
der uns stets ermutigt hat diesen verrueckten Gedanken nicht in einer Schublade versinken zu lassen, sondern ihn wahr werden zu lassen.
Am kommenden Montag wird es also wieder soweit sein...
Berlins Barszene trifft sich zum zweiten Tanqueray Ten Barevent,
von Bartendern fuer Bartender
Wir freuen uns auf euch!!!
(das Bild ist von der letzten Veranstaltung und zeigt die Eiskoenigin! ;-) )

Freitag, 20. März 2009

Surprise, surprise,...

oder eine Entdeckung der besonders delikaten Art
Da gehe ich mal wieder in den Lebensstern um die Vorbereitungen fuer das kommende Tanqueray Ten Barevent zu beaufsichtigen, als da ploetzlich eine Paket herumsteht. Souveraen reicht Peter mir das Messer und sagt: Mach auf!!!
So etwas lasse ich mir natuerlich nicht zweimal sagen, schnell ist die Kiste geoeffnet und da stehen sie vor mir:
3 bildhuebsche "The Bitter Truth" Likoere!
Wunderschoenes Design ist die eine Sache,
aber die schmecken auch extrem fein

Hiermit spreche ich eine ganz klare Kaufempfehlung aus,
alle drei Likoere sind extrem gelungen und ueberaus delikat.
Ich habe den Apricot Brandy probiert, dieser besticht durch seinen feinen Geschmack und zarte Fruchtnote wie seinem sehr eleganten Mandelton.
Der Creme de Violet ist wohl der beste den ich je probiert habe (ja, ich habe mehr als einen probiert;-))
Der Pimento Dram ist ein wahres Geschmackswunder und extrem intensiv, hiervon reichen Kleinstmengen um Drinks meisterhaft zu veredeln.
IHR SEHT ICH BIN BEGEISTERT!!!
also kaufen, kaufen, kaufen

Donnerstag, 19. März 2009

Mein Tag besteht zur Zeit aus Arbeit, Planung, Arbeit


und der Planung wie ich noch mehr arbeiten koennte...
auf meinem Schreibtisch stapelt sich die Post so hoch, das ich es inzwischen als Stehpult nutzen kann. Ich hetze von einem Termin zum naechsten und hoffe dabei moeglichst wenig zu vergessen. Besuche fleissig unsere Baustelle und erfahre eine Horrormeldung nach der anderen:
Warum braucht ein Standardfenster 4 Wochen bis es fertig ist???
Warum sind meine zuverlaessigsten Bauhelfer ploetzlich so schlampig geworden???
Warum koennen sich zwei erwachsene Maenner so schlecht Farben vorstellen???

Doch mein Hauptaugenmerk liegt gerade auf der demnaechst stattfindenden Tanqueray Veranstaltung, dem 2. Tanqueray Ten Barevent. Doch da gibt es noch viel vorzubereiten...

Woran ich zur Zeit verzweifle ist allerdings ein Paket an den Champagnero Robin!!!
Diese Paket ging raus an Robin und kam dann zurück, allerdings aussen vollkommen nass
und der Karton voellig aus der Form. Nun dann ein zweiter Versuch und los zurück an den Turnbeutelvergesser (aehh Rucksackvergesser) Robin und alles okay...
die Trackingnummer noch einmal kontrolliert, aber dann plötzlich keine Ergebnisse mehr...
also wieder angerufen bei denen und gefragt: wo ist der Rucksack?
Postmensch: Kuemmern uns sofort darum...
Heute Post von der Post im Briefkasten und im Umschlag ist eine Verlustanzeige, samt eines 6-seitigen Bogens zum ausfuellen was da nun verschickt wurde und nun auch fehlt...
ROBIN! sorry, aber deinen Rucksack haben die gelben Schnecken wohl gekillt...
ruf mich mal an...

Mittwoch, 11. März 2009

Marketingerfahrungen der besonderen Art,


oder manchmal koennte ich einfach kotzen...
Stellt euch vor ihr arbeitet auf einer Messe und alles ist im Vorfeld geklaert worden.
Ihr kennt die Getraenkeauswahl, wisst an wen was raus geht, etc...
Doch ploetzlich steht ihr da auf der Messe und alle erklaeren euch das ihr das falsche Angebot habt, warum ihr kein Spanisch koennt, das ihr doch auch den Minister zu versorgen habt, und und und. Ihr schaut verdutzt auf euren Ansprechpartner im Vorfeld und der schaut verdutzt zu euch und zu den Reklamierenden. Kurze Besprechung und dann ist alles leider klar die Reklamierende hat Recht und beendet die Diskussion mit dem Satz: Das haben wir so alles mit dem Marketing-Onkel abgesprochen, mein Ansprechpartner und ich schauen uns an...
Er wuetend und ich wuetend, er ruft beim Marketing an und der Typ antwortet lapidar:
"Na das ist doch alles nicht so schlimm, schliesslich machen wir das ja zum ersten Mal. Ja, da habe ich wohl vergessen euch was zu sagen... Na dann macht halt was man von euch verlangt, ihr seid doch Profis..."
Lieber Marketing-Onkel, genau weil ich Profi bin, erkundige ich mich im Vorfeld was der Kunde will. Ich arbeite gern, aber was ich nicht leiden kann, wenn ich fuer Fehler hinhalten muss, die du da verzapfst.
Spanisch sprechendes Personal?
Im Vorfeld geklaert kein Problem, aber direkt am Stand habe ich keine Zeit mehr Spanisch zu lernen.
Ein breiteres Getraenkeangebot?
Ja, das ist moeglich, aber man muss die Lieferzeiten auf Messen bedenken.
Doppelt soviele Personen versorgen wie angenommen?
Klar, aber dann brauche ich auch mehr Glaeser und viel mehr Eis, samt Lagerkapazitaet.
Viel mehr Aufgaben, viel mehr Aufwand?
Kein Problem, aber das bedeutet auch viel mehr GELD!

Marketing-Onkel: Mehr Geld habe ich aber nicht zur Verfuegung...
Ich: Na das ist doch kein Problem, du bist doch ein Profi...
(kleine Randnotiz der Geschichte, der Vertrag des Marketing-Onkels wurde nicht verlaengert, mit dem werde ich mich wohl demnaechst nicht mehr herumaergern muessen.)

auch das kann Arbeitsbekleidung sein,


oder wem der Herrenausstatter vielleicht doch zu teuer ist
Ich berate momentan 2 Gastronomieprojekte, das eine in Berlin und das andere in Muenchen, es sind beides eher Gemischtkonzepte, ich meine damit Bar und Restaurant.
In beiden Projekten fragte man mich zwecks Berufsbekleidung und jedesmal musste ich auf die ueblichen Verdaechtigen hinweisen, da ein Herrenausstatter wie Herr von Eden dann preislich doch in einer anderen Liga spielte. Also zeigte ich die Barjacken von Signet und auch andere Sachen, aber keine davon fand ich wirklich ueberzeugend.
Besonders fand ich die Bekleidung oftmals voellig unpassend zu den Objekten, die ich da beriet. So diskutierten wir gestern wieder mit dem Kunden, ob Uniform oder nicht und wenn ja was als Uniform... Es ging hin und her und war alles andere als produktiv, bis sich Florian einschaltete und einfach mal: "Dancing Chef" in die Runde warf. Keiner kannte die Homepage also mal schnell gegooglet und mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, ja ehrlich begeistert sogar; also ich habe mich entschieden!!!
Aber schaut am besten mal selbst...

Dienstag, 10. März 2009

Mein momentaner Lieblingstequila...


Don Julio 1942

Einer meiner ueberaus netten Kontakte aus dem fliegenden Umfeld war so nett
und versorgte mich mal mit neuer Ware. Neu nicht im Sinne von ganz neu auf dem Markt, sondern im Sinne von hatte ich bisher nicht in meiner Bar. An Tequila steht einiges bei mir herum und ich bin durchaus ein großer Anhaenger der Rubrik Agavencognac a la 1800 Millenium, Herradura Suprema oder Reserva de la Familia. Doch mein neuer Favorit in der Rubrik Agavencognacs ist der Don Julio 1942, er ist schon sehr gereift und weist viele Holztoene auf, aber er ist immer noch ein Tequila. Ich mag besonders seinen langen und weichen Abgang, sowie die zarten Vanilletoene, für mich momentan mein absoluter Lieblingstequila.
Fuer weitere Fragen zu Tequila am besten hier mal vorbei surfen...
oder wer den Don Julio 1942 zu kaufen sucht, der melde sich am besten mal bei Craighs...

Montag, 9. März 2009

Ich lese gern und viel

von Alighieri, ueber Rowling bis zu Zafon...

Harry Potter zu lesen war schoen, wenn auch wohl nicht so beeindruckend, das es mein Leben verändert haette. Den Ulysses habe ich auch gelesen, genauso auch Dante mit seiner Komoedie, beides eher anstrengend als schoen und mein Leben haben auch sie nicht veraendert. Ich aber schwaerme aber vom Milk&Honey, wenn ich auch selbst nur London kenne. Meine Franzoesischlehrerin hat sich staendig über die deutschen Touristen in ihrem Land beschwert, meine Franzoesischnote war dadurch aber nicht besser und ich habe so deren Kompetenz auch nicht anzweifeln wollen, nur weil sie anders war. Ich kenne Musikblogs, die weitaus besser sind als jedes Musikmagazin der betreffenden Szene und verstehe daher auch warum da kein Magazin herkommt und probiert fuer Geld schlechtere Inhalte zu liefern. Wer sich für Barkonzepte der besonderen Art interessiert, ist bei denen die da solche geschaffen haben, wie zum Beispiel PTD und Milk&Honey, aber genau an der richtigen Stelle. Sie waren ihrer Zeit voraus und haben etwas geliefert, worauf vorher so kein anderer kam. Manche die jetzt dieses kritisieren, sollte mal bedenken wie sehr sie mal davon geschwärmt haben...
Im Nachhinein erkennt man haeufig Schwachstellen, aber diese Konzepte haben Leute wirklich begeistert und auch unsere Barkultur vorangebracht. Das perfekte Konzept gibt es wohl immer noch nicht, so langen muessen wir halt mit dem Leben was da ist und da gehoert fuer mich das Milk & Honey immer noch zur allersten Gueteklasse.
(meine ganz persoenliche Meinung dazu...

Freitag, 6. März 2009

Gastro-Alzheimer

oder wissen Sie eigentlich wer ich bin?!?!

Der Abend beginnt sehr angenehm und die Gaeste sind sehr unterhaltsam und alles laeuft reibungslos, es wird viel getrunken und noch mehr gelacht. Die Zeit vergeht wie im Flug und wieder einmal fuehle ich mich bestaerkt, das es genau das richtige war aus der Unternehmungsberatung rauszugehen und wieder hinter dem Tresen zu arbeiten. Ehrliche Arbeit und keine gekuenstelte Imageperformance mehr. Ich bin der Meinung das einem das Gastronomie-Gen halt im Blute liegen muss. Bin gerade dabei eine Flasche zu oeffnen, da klopft es wie wild an der Tuer, schnell steige ich die Treppen rauf, gespannt wer da wohl meine Hilfe braucht. Vielleicht ein Nachbar dem Portwein zum kochen fehlt oder aber ein... Ein gut angezogener Herr im dunklen Mantel steht vor der Tuer und klopft nun energischer, ich schliesse die Tuer auf und begruesse ihn freundlich.
Ich: Schoenen guten Abend, was kann ich fuer sie tun?
Klopfer: da kommen gleich noch zwei Gaeste von mir und ich haette gern einen Mojito
(er reicht mir seinen Mantel)
Ich: sehr hoeflich , Hatten sie reserviert?
Klopfer: Nein, wir sind ja auch nur zu dritt.
Ich: Verzeihung, aber wir sind bereits voll belegt und es besteht Reservierungspflicht. Das tut mir leid...
Klopfer: kein Problem, wir nehmen dann halt an der Bar Platz
Ich: ich hatte bereits gesagt, das wir heute voll belegt sind. Vielleicht ein anderes mal lieber und dann bitte auch vorher reservieren. Ich koennte aber gerne fuer sie bei der Bar XY anrufen, ob die noch ein Platz fuer drei Personen haben.
Klopfer: Nun stellen sie sich mal nicht so an, 3 Plätze gehen immer... Wir trinken ja schliesslich auch etwas...
Ich: Ich stelle mich nicht so an, sondern es ist einfach voll. Aber ich frage gern bei einer anderen Bar nach...
Klopfer: Wissen Sie ueberhaupt wer ich bin?
Ich: Verzeihen sie, wenn sie nicht wissen wer sie sind, wie soll ich es dann wissen.
Klopfer: Ich bin...
Ich: Schoen fuer sie, das sie wieder wissen wer sie sind, aber bitte verlassen sie nun endgueltig meine Bar.reiche ihm seinen Mantel und dirigiere ihn sachte zur Tuer, er flucht und beschimpft mich...

Ich schliesse die Tuer hinter ihm und gehe wieder zu meinen Gaesten, die wissen wer sie sind und wo sie sind und das ist ja das schoene daran.
Liebe Imagetraeger, wenn sie wirklich so bedeutend sind das man sie unbedingt erkennen muss, dann reservieren sie doch auch bitte...
Wer einfach nur glaubt das seine Name ein Blankotueroeffner ist, der sollte sich mal grosse Persoenlichkeiten genauer ansehen, diese sind mesit eher bescheiden und fragen nie ob man wisse wer sie seien...

Mittwoch, 4. März 2009

Nach meiner Meinung der wohl beste Gin der Welt,


oder so schrieb ich es auch mal fuer Mixology...

Booth's House of Lords -
oder als es den Begriff Premium-Spirituose noch nicht gab...

Als ich vor einiger Zeit (inzwischen ist es schon sehr lange her) in der Triobar mein Gin-Tastic mit Gincalo und Phill Duff praesentierte, oeffnete ich dort auch eine Flasche House of Lords von der Booth's Gin Distillerie. Kaum hatte ich wieder von ihr probiert, so war ich ihr auch schon ganz verfallen. Bisher hatte ich sie immer nur als Mignature probiert und diese Flaschen waren haeufig von schlechter Qualitaet da sie nur selten wie hochwertige Spirituosenflaschen behandelt wurden, sondern eher wie kleine skurille Fundstuecke. Ich war mir sicher, das ist der beste Gin den ich jemals probiert hatte und vom Gin hatte ich schon recht viel probiert.

Booth's Distilleries
Einige von euch Lesenden kennen vielleicht bereits die Firma Booth's und arbeiten auch mit dem Finest Dry. Ich lernte das Produkt bei Herrn Scholl kennen, der euch als der Hausherr des Rumtrader in Berlin vielleicht bekannt ist.
Herr Scholl schwaermte sehr von dem Produkt und so probierte ich auch einige Male und befand ihn ebenfalls fuer gut. Booth's Gin zu beziehen war keineswegs leicht und zuweilen galt er sogar als Auslaufmodell, dessen Produktion eingestellt wurde.
Booth's Gin war Hoflieferant der Koenigin Mutter, jene alte Dame galt als extrem Ginerfahren und sie trank stets gern die wacholderne Koestlichkeit aus dem Hause Ecke Clerckenwell Road und Red Lion Street (London). Das urspruengliche Werk der Familie Booth's wurde im 2. Weltkrieg durch einen Bombenangriff der Deutschen Luftwaffe getroffen und brannte zum groessten Teil nieder, doch man baute das Werk an selber Stelle wieder auf und setzte die Produktionstechniken damals auf den modernsten Stand der Verfahrenstechnik.
Die Familie Booth's blickt auf eine lange ruhmreiche Geschichte zurueck, dessen erste Spirits&Wine Compagny wurde bereits 1740 gegruendet, 1937 wurde dann auch die Booth's Distelleries gegruendet und sie war es die dem weltweiten Siegeszug des London Dry Gin initierte und mit durchsetzte.
Bis 1960 offerierte Booth's auch noch den Booth's Old Tom Gin, den Lemon Gin und den Sloe Gin an sowie den Dry Gin und den Finest Dry,
der im Ausland als Booth's House of Lords angeboten wurde.
Die Trinkstaerken varierten je nach Ausfuhrland zwischen 41%-47%,
nach Deutschland wurde er in 43% Trinkstaerke geliefert.
Er war hier allerdings aeusserst selten nur anzufinden und haeufig waren es Angehoerige der englischen oder auch amerikanischen Streitkraefte, die ihn hier ueber Armee-Shops bezogen.
Booth's produzierte anfaenglich auch noch gar nicht den Finest Dry, sondern nur den normalen Gin, nur durch einen gluecklichen Zufall entwickelte man den Finest Dry, der sich schon bald als erster Premium-Gin einen festen Platz in den guten Bars dieser Erde sicherte.
Damals hatte man wohl aus Versehen etwas zuviel des guten Gins gemacht und hatte arge Lagerprobleme. Aus der Not heraus erwarb man von einem befreundeten Haendler eine groessere Menge an spanischen Sherryfaessern und lagerte nun dort den Gin. Es war auf die Schnelle einfach nichts anderes zu bekommen, nun nach circa 5-6 Monaten erinnerte man sich wieder der Ueberproduktion und wollte sie abfuellen. Man war ueberrascht von der Faerbung des Gins durch das Lagern im Sherryfass, den nun hatte er einen goldenen Schimmer, aber vor allen Dingen einen sanften, tiefen Charakter erhalten. Man wusste noch nicht so ganz wie man das den Londonern verkaufen koenne und ob man es ueberhaupt machen sollte. Nun waren aber schon einige Flaschen die man abgefuellt hatte in den Handel gekommen und die Kunden waren begeistert und wollten mehr davon. Booth's entschied sich am Produkt festzuhalten und tat nicht schlecht daran, innerhalb weniger Jahre entwickelte sich dieser "ungewollte" Gin zum erfolgreichsten Produkt des Hauses.
Zuerst in England und spaeter auch weltweit bot man dann ab 1968 auch noch den High&Dry an, ein kristallklarer Gin mit kuerzerer Lagerzeit im Sherryfass (circa 30 Tage) und anschliessender erneuter Filtrierung um ihn ganz klar wieder zu bekommen. 1978 wurde dann die Produktion des Finest Dry bzw House of Lords eingestellt, das englische Oberhaus soll aber noch bis 1986 seinen bevorzugten Gin erhalten haben. Heute ist die Booth's Distellerie im Besitz von Diageo, diese sind jedoch leider gar nicht am Vertrieb dieser alten Spirituosenmarken interessiert, sondern halten diese wohl eher nur vom Markt fern um ihre anderen Gins nicht zu gefaehrden. Eine Neuauflage des House of Lords kann ich deren Brand Managern nur empfehlen, da er als weiterer Premiumgin Ergaenzung wohl Furore machen wuerde.
Der House of Lords ist der ideale Gin fuer einen Martini - ein House of Lords Martini ist schon etwas ganz besonderes. Die Flaschen die heutzu tage zuweilen noch anzutreffen sind, sind aeusserst rar und haeufig in schlechtem Zustand.
Eine gut erhaltene House of Lords ist aber auf alle Faelle ein ganz besonderer Genuss, wenn wohl leider auch kein ganz billiger - in Fachkreisen wird er bei circa 600 Euro pro Flasche gehandelt.
Es gibt nicht viele Bars die ihn ueberhaupt anbieten, im Kempinski Hotel Sankt Moritz steht eine wohl noch, in der Bow-Bar in Saporro, im Lebensstern, im Rum Trader und bei mir in der Triobar. Weiss noch jemand eine andere Bar vielleicht???

Montag, 2. März 2009

Triobar goes Reingold


oder immer wieder unterwegs...

Viele meiner Gaeste schmunzeln schon meist, wenn sie wissen wollen, wo die Triobar mal wieder anzutreffen ist. Seltsame Orte, schwer auffindbare Adressen all das kennen sie nur allzu gut. Fuer Erstbesucher oder Neulinge der Triobar ist das aber oftmals eine unueberwindbare Huerde. Sie wollen lieber spontan entscheiden und einen festen Ort haben, brauchen die Sicherheit einer bestehenden Cocktailkarte, an der sie sich auch preislich orientieren koennen. Ich habe durchaus Verstaendnis fuer die Anliegen meiner Gaeste, aber die Triobar hat sich langsam dorthin entwickelt, wo sie heute steht und deren Eigenarten sind schon fast ihr kleines Markenzeichen. Wer sich darauf einlassen kann, der erlebt fast immer auch einen tollen Abend im Zeichen der Barkultur.
Die die das jedoch so noch nicht wollen oder koennen, lade ich immer sehr gern ins Reingold zum kennenlernen ein. Davids grosszuegiges Angebot einen festen Tag im Reingold, ganz unter der Flagge der Triobar, zu zelebrieren nahm ich nur allzu gerne an.
Es bietet mir die Moeglichkeit ein grosses Publikum anzusprechen und vielleicht den einen oder anderen fuer das Barprojekt Triobar zu faszinieren. Immer Montags ab 20.00 Uhr laden wir zu: Triobar goes Reingold!
Wir das sind Dirk & Mike, bei uns im Reingold gibt es zwar Montags auch kein Bier, kein Wein, keine Heissgetraenke, aber dafuer viel Wissenswertes um alte Drinks und neue Spirituosen, sowie alte Spirituosen und neue Drinks damit.
Also wer Lust hat mal abseits der ueblichen Barkultur-Pfade zu schlendern, der sei herzlichst eingeladen am Montag mal bei uns einzukehren.