Dienstag, 23. November 2010

Vodka, Vodka, Vodka

oder der ungeliebte Freund...

Vodka!?! Was kommt denn jetzt??? Fragt ihr euch vielleicht!
Will mich da einer bekehren, der selbst kein grosser Verfechter des Wässerchens ist???
Naja, ich gebe es zu - Vodka war nie mein Favorit im Backbord und die meisten
Vodka-Drinks halte ich für Softdrinks denen Alkohol - den besonderen Kick verleihen soll,
eine Aufgabe die an sich schon nicht hervorhebenswert ist.
Vodka jedoch ist der kleine Goldesel der meisten Bars, denn meist sind es die Vodkabasierten Cocktails oder Longdrinks, die vielen Bars das überleben sichern.
Bevor Vodkaproduzenten die Bartender als lohnendes Klientel erkannt haben, hatte die Spirituosenindustrie eher wenig Interesse an den Personen die hinter dem Tresen standen und ihre Gäste mit Mixgetränken versorgten. Vodkafirmen luden zuerst zu grossen Tastings und Produktpräsentationen die Barkeeperschaft in angesagte Locations. Vodkafirmen forcierten die Ideen des Flaschenverkaufs in Clubs und kopierten so gnadenlos die grossen Champagnerhäuser mit Magnum- und Doppelmagnumflaschen.
Die meisten Clubs verdienten sehr gut daran und so mancher Startender kam so das erste Mal mit Premiumprodukten in Berührung.
Doch leider überzogen es viele Marken gerade mit diesem Premiumgedanken und jede Woche beauftragten Vodkafirmen PR-Agenturen mit neuen Premiumlancierungen ihrer Produkte und immer abenteuerliche Ideen spinnten sich da einige Firmen und PR-Agenturen zusammen, während all dieser vermeintlichen Hoch-Zeiten des Vodkabooms aber vergass man völlig die Nachhaltigkeit und die Seele des Vodkas.
Die 18-fache Destillation und 1001 Filtration wirkten zum Schluß nur noch wie die Geschichte von den neuen Kleidern des Königs und verärgert drehten viele Bartender dem ehemaligen Segenspendeten Vodka einfach den Rücken zu. Längst waren die Bartender nur noch Statisten für die Marketing- und PR-Agenturen und ehe man sich versah waren vielen aus der Bartender-Szene lieber auf andere Spirituosen umgestiegen und überzeugten nun begeistert auch ihre Kundschaft davon. Der Vodka hat viel Kredit verspielt, aber bis heute ist er die meiste verkaufte Spirituose in Deutschland.

Ich mag ehrliche und gut gemachte Spirituosen, egal ob Whisky, Rum, Tequila oder halt auch Vodka.

Donnerstag, 18. November 2010

Ein geniales Tonic & famoses Ginger Beer II


oder viel Nachfrage, aber anscheinend keinen fähigen Vertrieb mehr...

Ich war ein grosser Fentimans Fan bin und das nicht nur weil ich Fentimans damals mit den Weg nach Deutschland geebnet habe, sondern weil es einfach Klasse ist und das Packing schlägt alle anderen Anbieter um Längen. In den Anfangszeiten kam ich mir vor wie einer der Rum-Runner während der Prohibition, wir schmuggelten es Trayweise in die guten Bars, um es in den gehobenen Trinkstätten Berlins anbieten zu können.
Matthias Eikerling, war überzeugt vom Potential und kontaktierte England um es regulär zu erhalten und um es mal mit diesem wunderbaren Produkt zu versuchen. Das war zu einer Zeit, als ein Upgrade beim Tonic noch fast völlig unbekannt in Deutschland war. Die Top-Bars schenkten damals alle Schweppes aus, aber das sollte sich schon bald ändern...

Matthias Eikerling kämpfte um dieses Produkte mit Fentimans, doch Fentimans investierte zu keinem Zeitpunkt selbst in den neuen Markt, arg verspätet schaffte Matthias es dann doch in den Markt und war so doch der erste Importeur, der den überaus schweren Weg durch die Pfandreglung schaffte.
Auf dem dunklen Markt der gierigen Softdrinks-Trinker hatten sich schon einige versucht, aber sie scheiterten dann doch alle an der Pfandreglung (RIP Fever Tree,...).

Fentimans entwickelte sich rasch zu einem echten Hingucker an der Bar. Unzählige Gäste verschwanden mit den kleinen Flaschen in den Taschen und man entdeckte sie dann als Dashbottles oder Blumenvase bei Caterings wieder. Die Gäste liebten dieses Tonic und auch das Ginger Beer hatte schnell einen festen Freundeskreis gefunden.

Lange Zeit versorgte ich unzählige Bars und Händler mit Infos zur Beschaffung von Fentimans Produkten, die Erfolgsgeschichte von Fentimans wirkte schon wie in Stein gemeisselt, als Matthias einige berufliche Probleme bekam - so gab es plötzlich Lieferengpässe und zuweilen auch längere Marktaussetzer. Statt den Importeur und das Produkt weiter ruhig in den Markt eindringen zu lassen, verfolgte Fentimans wohl keinerlei Interessen beides zu unterstützen. Auf den rasanten Aufstieg kam nun eine Phase die keinem Vertrieb gut bekommt, Fentiman war zwar sehr begehrt, aber nicht mehr verfügbar. Fentimans hatte wohl das Vertrauen verloren in den Geschäftsmann Matthias Eikerling und statt ihm zu helfen den neuen Markt gemeinsam zu bearbeiten, suchte man nach neuen Partnern. Man überliess Matthias seinem Schicksal und verkündete bereits neue Vertriebswege, die sich jedoch alle als Sackgassen erwiesen.Nun präsentierte man sich stolz beim BCB mit eigenem Stand und neuem Vertriebspartner, doch das was mir dort versprochen wurde:
Ist in 3 Wochen in ganz Berlin erhältlich, auch in allen Gebindegrößen und ganz ohne Pfand. Wir liefern es und holen die leeren Flaschen auch ab und und und...

NICHTS davon hat sich als wahr erwiesen... L E I D E R
Wer weiß was neues von Fentimans, oder ob es wieder regulär irgendwo erhältlich ist???

SCHADE um dieses fantastische Produkt, auch wenn ich hier die Fehler nicht nur bei einem sehe, so sollte Fentimans vielleicht doch nochmal überlegen, ob der neue Weg wirklich der erfolgreichere ist...

Mittwoch, 17. November 2010

Agave - nichts als Agave

oder ein wunderbarer Workshop im Zeichen der Lilie...


Gestern konnte man es schon lesen und jetzt schon wieder?!?!
Dieser Nachtrag zum Tequila-Workshop war notwendig, da es mir und Sonja gelungen ist
einen weiteren Agavenkenner ins Boot zu holen. Axel Huhn von der Mezcaleria-Berlin wird uns unterstützen und sicherlich viel Wissenswertes zum Mezcal, den roughen Bruder des Tequilas beitragen können.
Ich freue mich mit diesen beiden Agaven-Spezialisten an meiner Seite euch ins Reich der Agaven führen zu können und mit Sicherheit werden wir als Trio Infernale in die Herzen der Agaven eingehen ;-)
also meldet euch noch schnell an...
4 Plätze sind noch frei...

Agaven-Workshop Trio Infernale
Casa de Mayahuel (alias Triobar)
Donnerstag 14.00 - 17.00 Uhr

Dienstag, 16. November 2010

Tequila-Tasting

oder die Agaven-Prinzessin kommt nach Berlin...



Tequila, Tequila, Tequila!!!
Sonja Erler von Sierra Madre Trendfood ist mal wieder in der Stadt und es ist mir eine grosse Ehre mit ihr zusammen in der Triobar ein Tequila-Tasting abzuhalten. Sie wird über die CRT und ihre Regularien berichten und ebenso diverse 100% Agaven-Tequilas aus dem Hause Sierra Madre Trendfood vorstellen, ich berichte von Don Julio, 1800 und Jose Cuervo.
Triobar Tequila-Tasting
Donnerstag, 18.11.2010
14.00 - 17.00 Uhr


Also wer Lust hat dabei zu sein,
der melde sich bitte bei mir per Email an:
info@triobar.net

Freitag, 12. November 2010

Stuttgart versuchts nochmal...

oder Barkultour die Zweite im Ländle...

Heute erhielt ich eine Email von Bloom Concepts (alias Dimi Lazaridis),
in der er mitteilt, das auch die Barkultour in Stuttgart ein zweites Mal sich präsentieren will. Damit wird die Barkultour 2011 in Stuttgart wohl auch die erste Barmesse im neuen Jahr sein. Letztes Jahr war ich dabei, sowohl um meine Neugier zu stillen, als auch um die Stuttgarter Barszene zu unterstützen. Das was da im sonst so stillen Ländle sich gerade zusammenbraut, dürfte ein wahres Zauberelixir für die Barkultur Stuttgarts werden. Einer der genialen Macher davon ist das Zippe, ein bartendes Wesen was soviel Energie wie 3 Metropolen hat und liebenswürdig wie der nette Hundewelpen vom Nachbarn ist, jedoch mehr Strippen zieht als es die besten Marionettenspieler können. Kurz gesagt ein verrückter Tausendsassa, aber auch ein Kollege ohnegleichen. Sein Gegenstück ist Florian, der ebenfalls kreative Initiator, aber der ruhende Pol des Dynamic-Duos und wohl einer der besten Organisatoren überhaupt.

Die Barkultour 2010 rief gemischte Gefühle bei mir hervor, die Location war top, aber die Aufteilung der Areas, speziell der Tasting-Area war eher grenzwertig. Doch laut des PDF-Grundrisses wird das 2011 anders sein und man hat aus den Erfahrungen von 2010 gelernt und einiges anders gemacht. Ich bin gespannt, also ich werde wohl da sein...
und Ihr???

Doch lest selber:

* Wichtige Informationen !!!

Barkultour geht in die 2. Runde!

Treffpunkt und Wegweiser für die Bar- und Gastroszene in Süddeutschland – Networking at its best.

Stuttgart kommt dazu. Barbesitzer, Bartender, Gastronomen und die Zulieferindustrie im engen Austausch. Ein authentischer Treffpunkt von Marken, Workshops, Trends und Top-Ausstellern von Profis für Profis.

Barkultour 2011 - Die Fachmesse für die Gastroszene am 24. und 25. Januar in Stuttgart

• Effizientes Networking

• Maßgeschneiderte Produkte und Themen für die Gastroszene

• eine Fachmesse, die eine spannende und lebendige Art demonstriert

• feinstes Entertainment – das was die moderne Bar- und Gastroszene eben ausmacht

Mission 2011: Dieses Projekt zu einem festen Bestandteil der Messelandschaft in Süddeutschland machen.

Konzept 2011: Über 40 Topaussteller und mehr als 2.500 Fachbesucher!

Konzeption und Themenbereiche

Mit dem Römerkastell haben wir einen geschichtsträchtigen Veranstaltungsort gefunden der der Barkultour einen eigenen und einzigartigen Charakter verleiht und Ihnen als Aussteller den perfekten Markenauftritt auf mehr als 1500 m² garantiert.
... ... ...

Donnerstag, 11. November 2010

Herr Lauterback irrt sich

oder die Wodkaprinzessin von Manhattan...

Man sprach mich vor kurzem auf eine meiner Cocktailvarianten an und ob ich die nicht etwas frech nur abgekupfert hätte. Generell sind Varianten von Cocktails ähnlich stark vertreten wie Fusspilz und andere Unannehmlichkeiten, aber meist sind sie kein Ärgerniss, sondern gleichen eher den persönliche Preferenzen zum Lieben oder Hassen. Manche Varianten finde ich persönlich sehr toll und Freunde von mir schauen mich ungläubig an, aber das ist halt der persönliche Geschmack und über diesen braucht man nicht streiten. So manchen Drink den man glaubt erfunden zu haben, findet man Jahre später in einem Buch wieder, dessen Ausgabejahr eindeutig belegt das man wohl doch nicht der Erfinder war. So beanspruche ich auch keineswegs das Privileg das ich der einzig wahre Erfinder der Twisted Bloody Mary (alias BCB ... ) wäre, doch weise ich Herrn Lauterback hiermit daraufhin das meine überaus reizende und verführerische Co-Moderatorin Elayne Duke ihn nicht erfunden hat, sondern nur mit mir ihn ausgeschenkt hat, das ich überhaupt nicht in seinem Blogartikel vorkomme - kann ich allerdings bestens verstehen, wer Elayne einmal live erlebt hat, der vergisst vieles, aber niemals die Wodkaprinzessin von Manhattan...

Dienstag, 9. November 2010

Berliner Gedankensplitter 1

oder Berlin einfach mal aus meiner Sicht...

Der Herbst wütet wütend in Berlin und macht jedem klar das 2010 bald vorbei ist, zwischen Regenschauern und Bergen von Blätter auf den Strassen, zeigt Berlin mal wieder sein hartes Gesicht. Der November ist generell kein Wonnemonat, aber in meiner geliebten Heimatstadt ist er stets ein Prüfstein und oftmals bereitet er so manche Trennung von Zugezogenen vor.
Wer Berlin im Frühjahr oder Sommer kennenlernt, der verliebt sich meist Hals über Kopf in diese seltsame Provinz-Metropole und dank der Schmetterlinge im Bauch und unzähliger schöner Erinnerungen an den Sommer in der Stadt, übersteht man den grauen und widerwärtigen Winter meist den Umständen entsprechend gut. Anders geht es denen, die Berlin im Winter oder kaltem Herbst kennenlernen müssen, oftmals zieht es diese schnell wieder zurück in die heimatlichen Gefilde, denn Berlins Sommer hat keine Chance diese Gäste mit seinem süßen Charme zu betören und so bleibt einem meist nur die bittere Erfahrung eines giftiggrauen Berliner Winters.
Ich liebe diese Stadt und ihr kulturelles Spannungsfeld, die komplexe Dichte von Museen, Ausstellungen und Galerien. Geniesse die unzähligen Spätkaufs, ebenso wie das dichte Verkehrsnetz, die Weite der Stadt und lächle zuweilen über ihr kleingeistiges Politik-Provinz-Theater. Bin begeistert von erfolgreichen Integrationsgeschichten a la Couleur, doch auch ebenso geschockt von rassistischen Übergriffen, egal nun ob auf Türken, Deutsche, Farbigen oder anderen Gruppierungen.
Ziehe euphorisiert von Bar zu Bar, realisiere schmerzhaft all die heimlichen Untergänge und Pleiten anderer Kollegen, bin erfreut über jeden konspirativen Widerstand a la Neueröffnungen!!!
Die härteste Zeit Berlins steht mal wieder vor den Toren der Stadt und nur allzu gern würde ich sie draussen stehenlassen, aber auch in diesem Winter werden Berlinfans mal wieder kämpfen müssen, um der besten Stadt der Welt nicht den Rücken kehren zu müssen.

Adieu Sommer,
vergiss uns nicht - komm bald wieder

Sonntag, 7. November 2010

Indian Summer

oder wenn der Herbst die Blätter färbt…

Kalt und nass hat uns der Herbst erwischt,
man sehnt sich wieder nach Wärme und Geborgenheit.
Hier meine kleine Drinkauswahl für die kalten Tage
und die allmonatliche Barbesetzung im Marriott.

Der Termin im November ist der 15.11.2010 ab 18.00
im Marriott-Hotel am Potsdamer Platz!!!

Gold-Nail
Der Rusty Nail in einem neuen Gewand. Die moderne Variante des alten Klassikers
mit 12 Jahre gelagertem Whisky und vollmundigen PX-Sherry.
traubig, süßlich und anregend-rauchig

Cragganmore 12 Jahre, PX-Sherry, Smoky-Gomme 12,-

Goldblaue Flammen
Eine herbstliche Variation vereint zwei Cocktails der besonderen Art, Symbiose eines Klassikers und eines baldigen Klassikers.

Elegant, zarte Süße und komplexe Whiskyaromen

Johnnie Walker Blue Label, Goldengel, Port, Sternanis, Zimt 12,-

White Clouds of a Guatemala Martinee
Vanille, Nougat und Kaffee umspielt von einem der feinsten Rumdestillate der Welt ergeben ein außergewöhnliches Gaumenfeuerwerk.
Eleganter Rumdrink mit Kaffeearomen, zartem Milchschaum und leichter Nussigkeit

Ron Zacapa 23, Frangelico, Espresso, Sahne 10,-

Full Scottish Breakfast
Wohl der delikateste Botschafter der schottischen Küche, dieser Cocktail präsentiert die schönsten Aspekte Schottland und verführt die Zunge wie es nur selten geschieht.
Whisky gepaart mit einer seidigen Textur und fruchtigem Orangenaroma

Johnnie Walker Blue Label, Zitrone, Eiweiß, Gomme, Orangenmarmelade 10,-

Indian Summer
Frische Minze gibt sich der Fruchtigkeit von dunklen Beeren hin und freut sich auf die zarte Grapefruit, doch erst durch die Verbindung von Ginger Beer und Bourbon wird dieser Drink vollkommen und lässt die Zunge tanzen.
leicht und frisch

Chambord, Woodford Reserve, Grapefruit, Zitrone, Minze, Ginger Beer 10,-

Samstag, 6. November 2010

Eine kleine Geschichte der heutigen Essensweise

oder der kleine Zugknigge

Der Tagesspiegel gewährte mir mal wieder ein kleines Lesevergnügen und so möchte ich euch dieses nicht vorenthalten.
Ich persönlich fände ein Handyverbot in Restaurants löblich, auch wenn ich mich selber leider nicht immer daran halte...

Na dann hoffentlich viel Spass mit Knigge im Zugrestaurant