oder als Mean-Mike (alias German Mixmeister) das Vessel rockteBei meiner ersten Gastschicht im Vessel ging ja einiges schief und ich stuerzte die Bar in ein kleines Chaos, auch wenn das zuweilen sehr lustig sein kann, so wollte ich mich ja eigentlich von meiner besten Seite zeigen. So beschloss ich dann: Mir mehr als 4 Stunden nur fuer den Mis-en-place vorzunehmen.
Bei meiner ersten Schicht, war mir vieles noch recht unbekannt (wo ist Soda? zum Beispiel und wie sieht es hier aus? Dose oder Flasche? und und und...) und mein Arbeitsplatz war fremd eingerichtet worden, da ich viel Zeit in der Laborkueche verbrachte um noch einige der Zutaten fuer die Drinks selber herzustellen (Honey-Rum-Butter, Nectar de Cognac, Ananassirup, Gomme,...). So war ich doch zuweilen mehr am suchen, als am arbeiten, waehrend meines Arbeitseinsatzes hinter dem Tresen! :-(
Das sollte sich nun aber alles bei der zweiten Gastschicht aendern, also besorgte ich mich mir vormittags eine Hand-Limettenpresse (OXO), diverse Ausstechformen fuer Zesten und einiges anderes.
14.00 Uhr enterte ich dann die Bar direkt und begann mir meine Cocktailstation selbst einzurichten. Ich verbannte alle Flaschen, die ich nicht brauchen wuerde fuer meine Drinks. Praeparierte mein Eis damit es kuehler ist, polierte die Eiskugeln und packte sie wieder in den Tiefkuehler. Ich schnitt an die 100 Zesten vor und stach Sterne daraus. Ich halbierte ueber 60 Limetten, schnitt Limewedges, und und und.
Puenktlich um 16.00 Uhr oeffnete die Bar (Happy-Hour 16.00-18.00 Uhr) und die ersten Gaeste kamen auch gleich. Es fuellte sich langsam und locker baute ich mein Mis-en-Place aus, mein Bartender an der Seite fuer dies Schicht war Michael. Er erinnert mich ein wenig an Bender und Dirk, also ein ganz ruhiger Mann, der sein Job ohne ueberfluessiges Tamtam bestens erledigt, der ideale Bartender an meiner Seite fuer die Nacht. Die Bar wurde nun sehr gut besucht und wir schossen Drinks raus, hatten stets alles im Griff - doch ploetzlich kamen grosse Gruppen und es ging richtig los. Der Laden hatte keinen einzig freien Sitzplatz mehr und der Gaestestrom wollte nicht abbrechen. Michael und ich gaben nun richtig Gas, immer noch gingen die Drinks zuegig raus, aber der Bondrucker gab nun einen moerderischen Takt vor. Wir beide waren voellig im "Flow" und die Servicekraft staunte nur und wir staunten ob der Massen die da auf uns sich freuten. Die Stimmung war sehr ausgelassen und alle Gaeste in bester Stimmung. Der Strom an Gaeste brach erst gegen 19.30 Uhr wieder ab und verschaffte uns eine halbe Stunde Zeit zum aufraeumen.
Michael und ich schauten uns an, blickten in den Gastraum und waren stolz auf uns. Wir wussten ja nicht was noch kommen sollte...
Ab 20.30 Uhr wurde es wieder sehr voll, ab 21.00 Uhr war die Huette proppevoll und gegen 21.30 Uhr war die Bonreihe viel zu lang und wir gaben Drinks raus ohne Ende. Seattles Partypeople hatten das Vessel zu ihrem naechtlichen Hotspot erklaert und viele waren auch gekommen um den verrueckten Barmixer aus Berlin mal zu erleben. Wir rockten das Vessel und Jim Rondell war ebenso begeistert wie es die Besitzer des Vessels waren. Alle genossen die ausgelassene Stimmung und bestellten wie wild, das hatte dann zur Folge das wir foermlich leergesoffen wurden. Der Cocktail Dragonfly wurde zum Lieblingsdrink des Abends und ging als erster aus, der Sazerac auf Cognac-Basis als naechster, damit im Schlepptau auch der French Punsh und der East India Cocktail. Wir wurden richtig ueberrannt und die Bonreihe voellig unuebersichtlich, aber die Gaeste feierten sich und uns ausgelassen. Per SMS und Facebook-Status (via I-Phone) wurden immer mehr Gaeste auf uns aufmerksam und viele deutsche Bewohner Seattles waren angelockt worden von Korn und Kirschwasser auf dem Cocktailmenue. Normalerweise sollte ich gegen 23.00 Uhr meine Cocktailstation verlassen, aber bis zum Schluss gab es dazu keine Gelegenheit. Der Laden rockte wie verrueckt; Michael und ich staunten nur noch und feuerten Drinks raus was die Cocktailstation noch hergab. Jim war drausssen mit im Service unterwegs, den er wusste heute war der Gastbartender schnell und effektiv und wollte auch nicht das erfolgreiche Team "Michael & Mike" stoeren. Gegen 1.00 Uhr waren wir dann wieder klar die Sieger, ich packte meine Sachen zusammen und verliess mit meinem Gastgeber Charles die Bar in Richtung Zig Zag, wo wir spaeter noch viel Gaeste trafen und das Vesselteam auch noch vorbeischaute.
Ein fantastischer Abend! Thanks Seattle & Special Thanks to the Vessel-Crew!!!