Samstag, 8. August 2009

(K)ein Licht am Ende des Tunnels

oder vom Zug der Zeit gnadenlos ueberrollt...

Deutsche Cocktail Meisterschaft in Berlin, die DBU wird 100 Jahre alt und Herr Rosenberg kann es auch nicht besser.
Das was Berlin diesen Freitag in Form der DCM mal wieder zu bieten bekam, war in Sachen Barkultur arg grenzwertig. Gross waren die Erwartungen der Barszene und auch viele junge Bartender der DBU erhofften ein wichtiges Signal durch die DCM, aber das was dort mal wieder praesentiert wurde war ein Reinfall.
Doch will ich mal versuchen meine Kritik der Reihe nach aufzufuehren:
Die DBU hatte im Vorfeld zur Weltmeisterschaft, 100 Jahre DBU und DCM Herrn Rosenberg das Ruder ueberlassen, in der Hoffnung das der Verleger die DBU-Veranstaltung besser praesentieren wuerde. Herr Rosenberg riss das Steuer an sich und schiffte gerade wegs aufs Riff.
Eine Veranstaltung von Profis der Barszene sollte auch auch gut in Szene gesetzt werden, doch das Presseaufgebot war geringer als bei so manchem lokalen Wettbewerb der DBU. Wo waren die Fernsehstationen??? Vielleicht aber auch besser so...
Im Sommerloch sollte doch alles eine Reportage wert sein, aber hier fehlte wohl eine PR-Agentur die das auch zu lancieren vermag.
Die Staende der Aussteller (alles namhafte Firmen der Spirituosen und Saftindustrie) waren einheitlich gestellt worden durch einen Messebauer, das kann durchaus gut aussehen in bezug auf Event-Identity, aber diese Staende waren keineswegs geeignet auch nur annaehernd als Sponsor-Bar zu fungieren. Lieber Herr Rosenberg es ging hier aber um die DCM und nicht um Getraenkespenderautomaten die auch Cocktails koennen...

Die Staende waren zu hoch und hatten keinerlei Wasseranschluss, keinen direkten Stromanschluss am Tresen, kaum Ablagemoeglichkeiten, als Kuehlmoeglichkeiten war nur ein Kuehlschrank pro Bar, selbst fuer Muellbehaelter war nicht gesorgt worden.
Das waren reine Praesentationsstaende, die nicht annaehernd als Bar zu gebrauchen waren.

Sehr unsinnig fand ich auch, das es so grosse Pausen gab, aber vielleicht brauchten die aelteren Mitglieder ihre ausgedehnte Mittagspause, aber warum baut man da nicht mal ein Rahmenprogramm ein, das diese Luecken sinnvoll nuetzt. Vielleicht waere eine Podiumsdiskussion sinnvoll gewesen: Quo vadis - DBU?!? oder Praesentationen der DBU-Junior Akademie. Allerdings was schon arg an Dummheit grenzte war die Idee das waehrend der Pause auch keine Musikuntermalung mehr lief. So kam massiv das Gefuehl auf nun ist die Veranstaltung vorbei und auch die Aussteller kamen sich noch verlorener vor.

Der Publikumsandrang war ueberhaupt nicht vorhanden, sondern man konnte eher froh darueber sein das die Aussteller nicht ganz allein unter sich waren. Waere ich Aussteller gewesen, dann haette ich wohl spaetestens jetzt mein Geld zurueck verlangt bzw diese Veranstaltung in meiner naechsten Jahresbudgetplanung gestrichen.
Ab 20.00 Uhr konnte man erst davon sprechen das die Veranstaltung besucht wurde, allerdings war das Berliner Bar-Publikum nicht im geringsten dort anzutreffen. Zieht man auslaendische Bartender-Delegationen, Industrievertreter, DBU-Mitglieder und einige wenige Berliner Bartender ab - so war fast niemand da!!!

Fuer die Siegerrezepte dieser DCM gilt wie fuer all die Jahre davor, das was da zusammengemixt wurde und dann auf das Siegertreppchen gelangte, davon wird wohl kein Drink es auf nationale Barkarten schaffen.

Sicherlich konnte niemand was dafuer das es drauusen so heiss war, aber die Luft im grossen Saal war mindestens viermal abgeatmet worden und die Klimaanlage hat mehr als versagt.

Peinlich fand ich was sich da so manche Besucher erlaubt haben. Einem Standkollegen wurde fast die halbe Ausruestung geklaut, als er mal kurz auf Toilette war.

Diese DCM war mal wieder eher ein Graus als ein Segen fuer die Barkultur, es wird Zeit das sich was aendert sonst wird der naechste Geburtstag wohl eher eine Totenfeier.

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