Mittwoch, 7. Oktober 2009

Barbesitzer - fuer die meisten bleibt es immer nur ein Traum

oder wenn der Traum zum Alptraum wird

Ich laufe ueber den BCB und jemand spricht mich an, wir kennen uns fluechtig von diversen anderen Veranstaltungen der Barszene.

Demnaechst mache ich wohl bald meinen eigenen Laden auf, muss nur nochmal mit der Bank reden, aber das sieht eigentlich ganz gut aus. Habe die letzten drei Jahre ja viel gelernt und nun werde ich es den anderen mal zeigen, wie man eine Bar macht.

Er zaehlt noch schnell diverse Firmen auf die unbedingt mit ihm zusammenarbeiten wollen und schon ganz heiss darauf sind, das er seine eigene Bar aufmacht. Es soll halt eine freie Bar sein und alles so wirklich klassisch werden. Sein errechneter Break-even-Point ist bereits nach 4 Monaten, da wird er die 550 Euro Umsatz pro Tag bereits geschafft haben...
Ich wuensche ihm viel Glueck, denn das kann er wirklich gebrauchen!

Mal ganz ehrlich! Wieviel Barbesitzer kennt ihr die wirklich eine gut laufende Bar besitzen? und bei wievielen war bereits nach 4 Monaten der Break-even-Point erreicht?
Barbesitzer klingt toll, aber ist eine wahnsinnige Herausforderung, die unheimlich viel Geld kosten kann und enorm viel Kraft kostet. Ich kenne allzu viele Leute, die sich das immer sehr cool vorstellen, die aber nach 3 Monaten im Business das gruseln bekommen und nach einem Jahr hochverschuldet und voellig am Ende das Handtuch werfen.
Meinem Gespraechspartner wird es wahrscheinlich ganz genauso ergehen... leider

Wieviele ungebundene Bars (in Bezug auf keine Kreditlinie bei der Bank oder der Familie, keine Abnahmeverpflichtung beim Getraenkelieferanten und Brauerei, oder Spirituosen-Konzern) kennt ihr??? In Berlin sind es nur sehr wenige und auch im Rest der Republik wird es kaum anders aussehen. Nur wenige Cocktail-Bars in Deutschland sind richtig alt, ich spreche hier von 15 und mehr Jahren...
Ich kenne mehr als genuegend Barbesitzer die hart um ihre Bars kaempfen und die Lichtjahre davon entfernt sind demnaechst das Millionaersleben zu starten.

Mein kleiner Tip an alle die sich selbstaendig machen wollen:
Stellt euch vor ihr muesst ab sofort doppelt soviel arbeiten und verdient nur noch die Haelfte. Klingt immer noch toll?
Na dann freut euch darauf das ihr eure Krankenversicherung selber zahlen duerft und auch nicht mehr Lohnfortzahlung im Krankheitsfall habt. Freut euch ueber unzaehlige und natuerlich vollkommen unbezahlte Ueberstunden. Mehr Arbeit im Backoffice als euch recht sein kann und Abende die weit entfernt sind von einem tollen Umsatz.

Willkommen im Club und ich hoffe es gibt euch laenger als ein Jahr im Club...

1 Kommentar:

  1. Dieses Insider-Interview dürfte euch in dem Zusammenhang interessieren:

    http://www.szenealarm.com/interview_kiez_koeln.htm

    Viele Grüße aus Köln,
    Mathias

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