oder einfach mal den Kiez erkunden
Wenn man schon mal richtig Zeit hat, dann sollte man diese auch richtig nutzen, also zog ich raus in Berlins Nachtwelt.
Erste Station an diesem Abend war das Salut in Schöneberg. Dejan und seine Crew versuchen ohne die "gediegene nobel Attitüde" auszukommen, sie bieten einfach gute Cocktails und lockere Atmosphäre am Ende der Goltzstr. Der Laden ist recht klein, aber sehr gemütlich und man kommt schnell mit den anderen Gästen auch mal ins Gespräch. In der Karte sind Klassiker als auch Eigenkreationen anzufinden, dazu dann noch die üblichen Berlin-Standards. Die Spirituosenauswahl bietet genuegend Gelegenheiten auch mal was pur zu probieren und die Bartender, benehmen sich nicht wie Diven, sondern begreifen sich als Dienstleister. Das Salut ist zwar klein, bietet aber ein vielfältiges Angebot und sollte doch mal einen Abstecher wert sein.
Zweite Station war dann das Maigold in der Merseburger Str., diese Bar liegt abseits der Akazienstr, aber als ich da war, sah das nicht so aus als würde man die Bar nur schwer finden. Das Maigold ist eine vom Design extrem gut gelungene Bar, ein wunderschöner Tresen, ein toll beleuchtetes Backbord (vielleicht könnten einige Flaschen mehr dahin gehören ;-} ), das Licht ist sehr gut gelungen; speziell die tollen kleinen Spots in der Decke vor den Fenstern. Das Maigold päsentierte sich an diesem Abend als ein quirliger Treffpunkt der Nachbarschaft, ein gut gemischtes Publikum das fröhlich quatschte und viel Spass hatte. Das Barpersonal war schnell und flott und so bekam ich meinen Kir auch in kürzester Zeit gereicht, obwohl es sehr voll war. Im Backbord fand sich dann sogar eine Flasche Cassis von Catron und so wurde der Kir wahrhaft zum Gedicht.
Die dritte Station wurde dann die Haifischbar, eine Bar die es schon lange im Kreuzberger Kiez gibt und die sich in der Arndtstr. befindet. Drinnen strahlt die Bar mit warmen Lichtkonstruktionen von der Decke auf den Gast herab und beweist gleich das hier keine 0815-Lösung für das Design zuständig war, sondern sehr viel Liebe für das Detail. In der Karte finden sich etliche Cocktails, doch mir war eher nach was purem oder einem Longdrink. Die Auswahl der offenen Spirituosen in der Karte ist recht gering, doch das Backbord weiss auch die Wünsche eines Geniessers zu erfüllen. Ich bestellte mir einen Botran Solera 18 Jahre und dazu ein Ingwer Beer. Die Bartender waren sehr aufmerksam und überaus höflich, die Gäste teilten sich in Hälfte Bier- und Weintrinker, doch der etwas größere Teil genoss Cocktails. Ich mag es wenn in einer Bar der Grossteil der Gäste den Cocktails zugeneigt ist. So kann ich dann sagen ich war sehr zufrieden und als ich nach einiger Zeit die Bar verliess, kam gerade eine recht grosse Truppe von neuen Gästen herein. Anhänger hat diese Bar wohl viele, wahrscheinlich alle geködert von guten Cocktails und nettem Service.
Station Numero 4 wurde dann die Bar Nou, die ja in unmittelbarer Nachbarschaft zur Haifischbar liegt. Diese Bar ist nach meiner Meinung das Flaggschiff der Barkultur im Bergmannstr.-Kiez. Zielsicher nahm ich Platz am Tresen und liess mir von Jens Gröning einen Cocktail seiner Wahl machen. Überraschenderweise fand ich dann ein GSA-Produkt als Basisspirituose in meinem Glas ;-)!!! Das Bar Nou-Team kenne ich nun schon viele Jahre und nie gab es Grund zum Tadel, da ist nunmal endlich auch ein Lob fällig: IHR SEID SPITZE!!!Der Abend war extrem gelungen und verleitete nun schon sehr zum gemütlichen versacken in einer Bar wie dieser, wo einfach alles stimmt, aber zwei Bars standen ja noch auf meiner Liste. So ging ich dann und durfte nochmal das ganze Können von Micha erleben, als er einige recht junge Damen äußerst charmant um die Ausweise bat, um sich sicher zu sein das sein Publikum auch erwachsen genug ist. CHAPEAU, Micha das war meisterhaft...
Der fünfte Halt meiner kleinen Bartour war dann mal wieder das Galander, ich wusste das Dominik nicht da wäre, aber Lars und Jenny wissen die Gäste auch mehr als zu verzaubern. Mit diesen beiden hat Dominik wahrhaft einen Glücksgriff getan:
Lars ist ja förmlich ein Urgestein der Berliner Barszene, da zeigt sich Barerfahrung von rund zwei Jahrzehnten äusserst charmant und stets versiert.
Ein besonderes Augenmerk von mir galt jedoch mal wieder Jenny, diese junge Dame halte ich für ein grosses Talent. Sie weiss die Gäste zu hosten wie es nur wenige hinbekommen, stets ein Lächeln und einen Blick für das wesentliche, im richtigen Moment flachst sie mit den Gästen und bei anderer Gelegenheit hört sie zu und nimmt sich mehr Zeit. Jenny, du bist wirklich toll!
An einem Abend im Galander gibt es nichts auszusetzen, so empfand ich es zumindest und die anderen Gästen wirkten auch so als wollten sie keineswegs gehen. Sicher wurde es mal wieder später als 2.00 Uhr, aber an mir lag es diesmal nicht...
Die letzte Station war dann die Jansen-Bar, diese Bar in der Gotenstr hat einen legendären Ruf unter den Anhängern von wirklich kaltem Eis und ist schon seit Ewigkeiten auf meiner to-do-Liste. Die Bar ist hell und wunderschöne, alte Fliesen zieren einen grossen Teil der Wände. Das Backbord bietet speziell Whiskeyfans eine grosse Auswahl. Die Karte offeriert Longdrinks, Cocktails und eine Menge Eigenkreationen. Das Eis in den Drinks knackt und umhüllt die Gläser mit zartem Frost. Eiswürfel - wie sie wohl besser kaum sein können. Ich verweile nur kurz in der Bar, das liegt aber nur an meinen vorigen Stationen und beschliesse die Jansen-Bar hat einen alleinigen Besuchstermin verdient. Bis ganz bald...
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