Freitag, 2. September 2011

Fremdscham-Alarm

oder warum ich das Buch Generation Wodka nicht für gut befinde...

"Michael oh Michael,
heute hast Du es wieder geschafft: Fremdscham-Alarm !"

Hallo Jörg,
mir ging es ganz ähnlich, als ich deinen Post über dieses unsäglich polemische Buch Generation Wodka las. Wer sich mal auch nur ansatzweise durch die Statistiken des Buches gekämpft hat, merkt zugleich das es sich keineswegs um eine ganze Generation handelt, sondern nur wirklich um eine kleine Randgruppe. Diese wird jedoch medienwirksam durch das PR-Eldorado der Boulevardpresse aufgeplustert.
Überaus peinlich geraten ist das Cover dieser Schmähschrift, das hat Bildzeitung-Niveau. Das Buch wurde mir von einer Mutter aus dem Kindergarten meines Sohnes empfohlen, doch auch diese verwies auf einige sehr gewollte Beispiele.

Nun denn. Ist ein wenig Traffic es wirklich wert, hier das polemische Fass aufzumachen? „Propaganda“ - bei Nationalsozialisten und Stalinisten belieb, aber ist es auch hier ein passender Vergleich?

Hier mal zum nachlesen was Propaganda bedeutet und der Begriff wurde schon weit vor den Stalinisten und Nationalsozialisten genutzt, aber wird heute oftmals durch PR ersetzt.

Ich gehe einmal selbstgefällig davon aus, das Du besagtes Buch übrigens immer noch nicht gelesen hast - richtig?

Selbstgefälligkeit ist ein ernstzunehmendes Problem, aber ich bin mir sicher du kämpfst dagegen an. ;-)

Doch zurück zum Thema: An anderer Stelle hatten wir bereits geklärt (hatten wir?)

Nein, lieber Jörg, das hatten wir nicht...
auch hier machst du es dir etwas leicht und deine Aussage hat einen stark polemischen Charakter, aber das hängt vielleicht mit deiner latenten Selbstgefälligkeit zusammen, doch diese bekämpfst du sicherlich sonst recht erfolgreich.

das Dir, als Betreiber eurer Vereins Bar, die Kernkompetenz für wirtschaftliche Prozesse schlichtweg fehlt oder eventuelle abhanden gekommen ist. Das ist nicht weiter schlimm, aber bei öffentlichen Meinungskundgebungen durchaus von Zeit zu Zeit nicht ganz zu vernachlässigen.

Erstens wüsste ich nicht was das Buch Generation Wodka oder der ÖPNV mit unseren vorigen Diskussionen zu tun hätte, zweitens ich es bewunderswert finde deine Kernkompetenz für wirtschaftliche Zusammenhänge ganz allein an deiner gastronomischen Ausbildung festzumachen.
Desweiteren sind wir beide Kaufleute und selbst wenn ich nicht BWL studiert hätte, wüsste ich gern, seid wann wir anderen die Kernkompetenz absprechen können, einfach so.
Würde man es sich so einfach machen, könnte ich dir auch jegliche Kompetenz in Eigenmarketing absprechen, da du weder Werbekaufmann gelernt hast, noch Marketing studiert hast, aber auch das wäre nur allzu selbstgefällig.

Nun, was ist denn der HVV? Der, man höre: älteste Verkehrs und Tarifverbund der Welt. Er ist ein Zusammenschluss von sehr vielen Unternehmen. Hamburger Hochbahn, S-Bahn Hamburg, Deutsche Bahn, AKN, Nordbahn, Metronom etc. etc. Ein kleiner Teil davon gehört z.B. der Stadt Hamburg (Hamburger Hochbahn AG ) das meiste sind allerdings private Unternehmen (die HHB AG im eigentlichen Sinne auch - das führt aber jetzt zu weit).

Vielen Dank für diese interessante Einlassung

Der volkstümliche Begriff „Öffentlicher Nahverkehr“ hat somit wenig mit dem HVV (als auch mit vielen anderen Verkehrsbetrieben) zu tun. Der Mann von der Strasse hat eine romantische Vorstellung dazu im Kopf - öffentlicher Transport im Zeichen der Liebe, Brüderlichkeit und Gleichheit - selbstverständlich kostenlos...

Reine Polemik ;-) Selbstgefälligkeit 3. Teil

Die Realität, verdammt, ist ernüchternd: Der HVV ist, gut so, ein Zusammenschluss privater Unternehmen deren Wirtschaftszweck die Beförderung von Personen ist.

Doch unterliegt dieser bestimmten Regeln und Prämissen, nebenbei auch durchaus subventioniert.
Der relevante Passus dazu hier:
Das Regionalisierungsgesetz der Bundesrepublik vom 27. Dezember 1993 definiert die Sicherstellung einer ausreichenden Bedienung der Bevölkerung mit Verkehrsleistungen im öffentlichen Personennahverkehr als eine Aufgabe der grundgesetzlich verankerten Daseinsvorsorge. Die Nahverkehrsgesetze der Länder beschreiben diese Aufgabe näher, indem sie genauere Angaben zur Berücksichtigung bestimmter öffentlicher Ziele setzen. So fordern die meisten Landesgesetze die Berücksichtigung der Interessen von Senioren, Familien, die Anbindung sozial wichtiger Ziele und die Verbindung zu den Mittel- und Oberzentren. Zur Sicherstellung der Mobilität der Bürger ist er nach wie vor von großer Bedeutung.

Auch wenn Dir als Vereins Wirt Erfahrungen mit wirtschaftlichen Prozessen fehlen, kommen wir hier jedoch schnell zu einem Rechts „Gut“ , welches wir Gastwirte, egal ob unabhängiger Bar Besitzer oder konstruierter Vereins Betreiber, sehr zu schätzen wissen:
Das Hausrecht,

Kurz und gut, der Wirt (und Unternehmer) hat die Freiheit, sich unter bestimmten Regeln, seine Gäste selber auszusuchen.

Herr Meyer, wir reden hier zum Teil von stark subventionierten Betrieben (die Bahn samt S-Bahn zum Beispiel) und wer hat die Streckennetze dieser Fahrbetriebe errichtet?

Ist es nicht das, was Herr Meinke mit Vorliebe praktiziert?

Hier spreche ich ihnen einfach mal sämtliche Kompetenzen zu meiner Bar, mit Hilfe der Meyerschen Denkmethode ab!
Wann war der Herr Meyer denn einmal in der Triobar, das er auch nur annähernd aus erster Hand wissen könnte, wie es sich mit dem Hausrecht und meinen Gästen so verhält.
Sollte das nicht so sein und sie waren doch schon einmal in meiner Bar, so bitte ich sie mich darüber in Kenntnis zu setzen oder hier einfach mal den Mund zu halten.

Warum nur Michael, siehst Du ungern eine Runde lauter Mädels mit Prosseco im Triobar Verein?

und auch hier erkennt man wiedermals ihrer eklante Unkenntnis in Bezug auf die Triobar,
sie kennen ihre Gäste nicht, aber behaupten zu wissen, das ich damit ein Problem hätte.
Ich verbiete keine lauten Gäste, sondern ich bitte um Respekt für die Ruhe der anderen.

Warum nur verweigerst Du den beiden Handwerkern Ihr Feierabendbier in Ihrer Vereinsgaststätte?

Ich bin es nicht der es ihnen verbietet, ich biete es ihnen nur nicht an und das ist ein feiner Unterschied. Darf ich denn meinen Aperol Sprizz bei ihnen trinken, wenn ich ihn mir selber mitbringe??

Warum nur verweigerst Du offensichtlich stark betrunkenen Hooligans den Zutritt zum Lokal

Herr Meyer ein offentsichtlich stark betrunkener Gast, sollte generell nicht mehr bedient werden ;-) und das Hooligans stets betrunken Randale machen ist wieder einmal eines ihrer Abziehbild-Klischees.
Betrunken kämpft und verteidigt man sich nur schlecht, das weiss jeder der Kreuzberger Nächte, allerdings der unangenehmen Art, auch mal kennenlernen durfte.

und wieso nur wieso, darf Dir verdammt noch einmal niemand auf das Mixbrett kotzen ohne gleich Gefahr zu laufen, des „Vereinslokales“ verwiesen zu werden?

Sollte ein Gast in diesem körperlichen Zustand sein, so habe ich sogar eine Pflicht dafür zu sorgen, das ihm nicht noch mehr Schaden zustößt.Diese Reglung betrifft übrigens alle Personen die Alkohol beruflich ausschenken.
Doch betrachten wir das ganze mal bei ruhigem Blute. Wir beide und einige davon kennen wir durchaus namentlich hatten schon Gäste, die die Keramikabteilung ruiniert haben, aber haben wir ihnen deshalb gleich ein Hausverbot erteilt?
Ich zumindest nicht und sollte es passieren das mir ein Gast einmal auf die Theke kotzen sollte, so werde ich auch nicht gleichzeitig ein Alkoholverbot für alle aussprechen und mein Hausverbot auf alle anderen ausweiten.

Zum Schluß sei noch anzumerken, das ich es auch widerlich finde, wenn völlig Besofffene in die U-Bahn kotzen, doch halte ich die Reglung das zu verbieten und mit hohen Bußgeldern zu belegen für sinnvoller, als den Alkoholkonsum zu verbieten.