Dienstag, 9. November 2010

Berliner Gedankensplitter 1

oder Berlin einfach mal aus meiner Sicht...

Der Herbst wütet wütend in Berlin und macht jedem klar das 2010 bald vorbei ist, zwischen Regenschauern und Bergen von Blätter auf den Strassen, zeigt Berlin mal wieder sein hartes Gesicht. Der November ist generell kein Wonnemonat, aber in meiner geliebten Heimatstadt ist er stets ein Prüfstein und oftmals bereitet er so manche Trennung von Zugezogenen vor.
Wer Berlin im Frühjahr oder Sommer kennenlernt, der verliebt sich meist Hals über Kopf in diese seltsame Provinz-Metropole und dank der Schmetterlinge im Bauch und unzähliger schöner Erinnerungen an den Sommer in der Stadt, übersteht man den grauen und widerwärtigen Winter meist den Umständen entsprechend gut. Anders geht es denen, die Berlin im Winter oder kaltem Herbst kennenlernen müssen, oftmals zieht es diese schnell wieder zurück in die heimatlichen Gefilde, denn Berlins Sommer hat keine Chance diese Gäste mit seinem süßen Charme zu betören und so bleibt einem meist nur die bittere Erfahrung eines giftiggrauen Berliner Winters.
Ich liebe diese Stadt und ihr kulturelles Spannungsfeld, die komplexe Dichte von Museen, Ausstellungen und Galerien. Geniesse die unzähligen Spätkaufs, ebenso wie das dichte Verkehrsnetz, die Weite der Stadt und lächle zuweilen über ihr kleingeistiges Politik-Provinz-Theater. Bin begeistert von erfolgreichen Integrationsgeschichten a la Couleur, doch auch ebenso geschockt von rassistischen Übergriffen, egal nun ob auf Türken, Deutsche, Farbigen oder anderen Gruppierungen.
Ziehe euphorisiert von Bar zu Bar, realisiere schmerzhaft all die heimlichen Untergänge und Pleiten anderer Kollegen, bin erfreut über jeden konspirativen Widerstand a la Neueröffnungen!!!
Die härteste Zeit Berlins steht mal wieder vor den Toren der Stadt und nur allzu gern würde ich sie draussen stehenlassen, aber auch in diesem Winter werden Berlinfans mal wieder kämpfen müssen, um der besten Stadt der Welt nicht den Rücken kehren zu müssen.

Adieu Sommer,
vergiss uns nicht - komm bald wieder

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